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Europol-Operation gegen gefälschte Medikamente und Dopingmittel abgeschlossen

medstra-News 88/2021 vom 17.12.2021

In der von Europol koordinierten Operation „Shield II“ wurden in knapp sieben Monaten gefälschte und missbräuchlich verwendete Medikamente sowie Dopingmittel im Gesamtwert von knapp 63 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen. Die global angelegte Operation, die von mehreren europäischen Polizei- und Zollbehörden geleitet wurde und an der auch deutsche Behörden sowie sieben Nicht-EU-Staaten beteiligt waren, umfasste den Zeitraum vom 1.4.2021 bis 15.10.2021.

Die Gesundheitsgefahr, die von gefälschten oder missbräuchlich eingenommenen Medikamenten ausgehe, sei groß, so Europol in ihrer Pressemitteilung. Gefälschte Medikamente würden oft in geheimen Laboren ohne Hygiene- oder Sicherheitsstandards hergestellt und enthielten oftmals gesundheitsschädliche Substanzen. Seit Beginn der Corona-Pandemie hätten Kriminelle zudem verstärkte Anstrengungen unternommen um Medikamente herzustellen, die scheinbar gegen Corona helfen. Aber auch medizinische Hilfsmittel wie Masken oder Desinfektionsmittel seien zunehmend in den Fokus von Kriminellen geraten. Diese würden anschließend über das Internet verkauft.

Im Zuge von Operation Shield II wurden insgesamt über 25 Millionen Einheiten an Medikamenten oder Dopingmitteln sichergestellt, 544 Verdächtige festgenommen und 283 Webseiten vom Netz genommen. Unter den fünf ausgehobenen Laboren befand sich auch ein spanisches, das allein die Kapazität zur Herstellung von bis zu 1000 kg an Medikamenten pro Jahr hatte. Bei insgesamt über 6.500 durchgeführten Doping-Kontrollen wurden 32 Dopingfälle festgestellt. 
 


Verlag C.F. Müller

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