Logo C.F. Müller
Ehemaliger Kardiologe der Charité wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft

medstra-News 50/2023 vom 16.5.2023

Am 8. Mai 2023 hat die Berliner Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen einen 55-jährigen ehemaligen Kardiologen der Charité erlassen. Es bestehe der dringende Tatverdacht des zweifachen Mordes gegen den Arzt. Ihm wird vorgeworfen in den Jahren 2021 und 2022 Patienten auf der Intensivstation wissentlich zu hohe Dosen eines Sedierungsmittels verabreicht zu haben, sodass diese verstarben. 

Bereits im August 2022 sei eine anonyme Anzeige bei der Berliner Staatsanwaltschaft eingegangen und die Ermittlungen am Charité-Standort Wedding aufgenommen worden. Ein Kliniksprecher erklärte, die Charité habe den Hinweis sehr ernst genommen, den unter Verdacht stehenden Facharzt sofort freigestellt und umgehend alle weiteren notwendigen Maßnahmen zum Schutz potenziell betroffener Personengruppen eingeleitet. Der dringende Tatverdacht zum Erlass des Haftbefehls, sei nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch erst durch ein medizinisches Gutachten bestätigt worden. Innerhalb des Gutachtens konnte festgestellt werden, dass die hohe Dosierung des Sedierungsmittels in zwei von vier untersuchten Todesfällen medizinisch nicht indiziert war, welches für den Beschuldigten auch erkennbar gewesen sein soll.


Verlag C.F. Müller

zurück zur vorherigen Seite