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Anklage gegen Mediziner wegen fahrlässiger Tötung eines 14-jährigen Patienten

medstra-News 60/2023 vom 9.6.2023

Ein 53-jähriger ehemaliger Chefarzt steht wegen fahrlässiger Tötung eines Patienten vor dem Landgericht Verden. Die Staatsanwaltschaft, die zunächst eine Anklage wegen Totschlags durch Unterlassen angestrengt hatte, wirft dem Angeklagten vor, es 2018 als „Chefarzt im Hintergrunddienst“ einer Rotenburger Klinik versäumt zu haben, die notwendige Behandlung eines Jugendlichen nach einem Fahrradsturz anzuordnen. Der Jugendliche, bei dem vom behandelnden Arzt zunächst nur eine Gehirnerschütterung diagnostiziert worden war, tatsächlich aber einen Schädelbasisbruch erlitten hatte, verstarb einen Tag später an einer Hirnblutung. Nachdem sich der Behandler mehrfach mit dem Chefarzt telefonisch über den Fall ausgetauscht hatte, waren trotz entsprechender Symptomatik weitere Untersuchungen zum Ausschluss einer Hirnblutung unterblieben. 


Verlag C.F. Müller

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