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Ermittlungen, Durchsuchungen und erste Anklage wegen illegalen Weiterverkaufs von Paxlovid ins Ausland

medstra-News 6/2024 vom 24.1.2024

In ganz Deutschland laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen Apotheker, die das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland weiterverkauft haben sollen. Das Medikament sei den Apotheken vom Bundesgesundheitsministerium kostenlos zur Verfügung gestellt worden, damit diese das Medikament an Patienten abgeben konnten. Ein Weiterverkauf ins Ausland sei nicht gestattet gewesen.

In Berlin laufen Ermittlungen gegen die Betreiber von sechs Apotheken, in Bayern seien acht Apotheken betroffen. Insgesamt habe das Bundesgesundheitsministerium bundesweit bei mehr als 25 Staatsanwaltschaften Strafanzeige erstattet, wie Recherchen des Verbunds aus NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung zeigen. Es sei in mehreren Ländern bereits zu Durchsuchungen gekommen. Insgesamt gehe es um mehrere tausend Packungen Paxlovid; der Schaden soll allein in Berlin drei Millionen Euro betragen. Da die Ermittlungen in vielen Fällen aber noch am Anfang stünden, könne eine zuverlässige Schätzung des entstandenen Schadens noch nicht abgegeben werden.

Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat unterdessen ein ähnliches Ermittlungsverfahren bereits abgeschlossen und gegen eine Apothekerin, die 1.393 Packungen Paxlovid ins Ausland verkauft haben soll, Anklage erhoben. Ihr werden Untreue in 63 Fällen sowie unerlaubtes Großhandelstreiben vorgeworfen. Der Schaden soll sich auf über 900.000 Euro belaufen.


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