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Mitpatientin schaltet Sauerstoffgerät von Bettnachbarin aus

medstra-News 128/2022 vom 16.12.2022

In einem Mannheimer Krankenhaus soll am 29. November 2022 eine 72-jährige Patientin mehrfach das Sauerstoffgerät ihrer Bettnachbarin ausgeschaltet haben. Nach Angaben der Ermittlungspersonen war die 79 Jahre alte Mitpatientin auf die maschinelle Sauerstoffversorgung angewiesen und musste reanimiert werden. Sie sei zwar nunmehr außer Lebensgefahr, liege aber weiterhin auf der Intensivstation. Nach einem ersten Abschalten des Sauerstoffgerätes wurde die Beschuldigte bereits von dem Klinikpersonal darauf hingewiesen, dass die Sauerstoffzufuhr für ihre Nachbarin lebensnotwendig gewesen sei. Dennoch habe sie den Hauptschalter der maschinellen Sauerstoffversorgung einige Zeit später erneut ausgeschaltet, um nach eigenen Angaben ihre Ruhe von den störenden Geräuschen des Geräts zu haben.

Die 72-jährige Beschuldigte wird des versuchten Totschlags verdächtigt und wurde bereits am 30. November 2022 dem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl mit sofortiger Wirkung in Vollzug setzte. Die Tochter der Betroffenen erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen das Krankenhaus. Sie könne nicht verstehen, dass die Klinik die Beschuldigte nicht bereits nach dem ersten Abschalten des Sauerstoffgerätes verlegte. 


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