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Angriffe auf Rettungskräfte in Rheinland-Pfalz nehmen zu

medstra-News 15/2023 vom 21.2.2023

Mitte Februar veröffentlichte das rheinland-pfälzische Innenministerium neue Daten, nach denen die Zahl der Angriffe auf Rettungskräfte in dem Bundesland im vergangenen Jahr deutlich zugenommen hat. Demnach waren 156 Fälle zu zählen, in denen Rettungsdienste attackiert wurden. Dies entspricht einer Zunahme von 42 Fällen im Vergleich zum Jahr 2021 und rund 44 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021. Neben Bedrohungen stieg auch die Zahl tätlicher Übergriffe auf die Rettungskräfte.

Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) berichten, dass die Mehrzahl der Angriffe auf Alkohol und Drogen zurückzuführen und Übergriffe inzwischen fast an der Tagesordnung seien. Als Täter stellten sich jedoch nicht die Patienten selbst heraus, sondern oftmals Angehörige oder Dritte. Frank Dernbach, der stellvertretende Leiter des DRK im Bereich Rheinhessen, gab zudem an, dass von einer hohen Dunkelziffer an Beleidigungen ausgegangen werden müsse.

Die Ministerpräsidentin des Landes, Malu Dreyer, sowie Innenminister Michael Ebling (beide SPD), riefen bei einem Besuch einer Rettungswache des DRK zu einem anständigen und respektvollen Umgang mit Notfallsanitätern auf und verurteilten die Übergriffe. Nach Dreyer seien Attacken auf helfende Personen ein „absoluter Tabubruch“. Ebeling versicherte ein entschiedenes staatliches Vorgehen gegen die Täter und Täterinnen. Um leichter Anzeige erstatten zu können, sollen zukünftig Beleidigungen, Bedrohungen und andere Angriffe in einem eigens dafür geschaffenen Datensystem erfasst werden.
 


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