medstra-News 46/2025 vom 22.4.2025
Ein Oberarzt, der einer Krankenschwester während eines Migräneanfalls Medikamente injiziert und sie anschließend nicht überwacht haben soll (s. dazu medstra-News 27/2025), ist vom LG Regensburg vom Vorwurf des Aussetzens mit Todesfolge freigesprochen worden.
Nach Überzeugung der Richter beruhten die Anschuldigungen auf Hörensagen und ließen sich in der Hauptverhandlung nicht beweisen. So hatte die 23-Jährige bis zu ihrem Tod nachweislich über viele Monate Propofol genommen und wäre nach Überzeugung der Richter auch imstande gewesen, sich das Medikament selbst zu verabreichen. In der Nacht, als sie starb, hatte eine Kollegin der Frau zudem bereits einen Zugang gelegt. Der Arzt hatte die Vorwürfe gegen ihn stets zurückgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.