medstra-News 66/2025 vom 8.7.2025
Andreas Philippi (SPD), Gesundheitsminister in Niedersachsen, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Verschreibung von Cannabis zu medizinischen Zwecken wieder einzuschränken. Diese solle wieder an eine persönliche ärztliche Erstkonsultation gebunden werden, sodass eine Verordnung über Onlineportale nicht mehr möglich wäre, so der Minister gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Die Einfuhr von Cannabisblüten für medizinische und wissenschaftliche Zwecke und die Verordnung von Medizinalcannabis hat sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich erhöht. Die Bundesministerin für Gesundheit, Nina Warken (CDU), forderte deshalb bereits vor einigen Wochen, die Onlineverschreibung von Cannabis einzuschränken, um vermutetem Missbrauch zu Genusszwecken vorzubeugen (medstra-News 57/2025 vom 4.6.2025).
Die Ampel-Regierung hatte zum 1.4.2024 den Umgang mit Medizinal- und Konsumcannabis teilweise legalisiert. Medizinalcannabis ist seither nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft, sondern auf Grundlage einer gewöhnlichen ärztlichen Verordnung in Apotheken erhältlich.