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Cannabis-Legalisierung hat keine signifikante Auswirkung auf Konsum unter Erwachsenen

medstra-News 111/2025 vom 27.11.2025

Wie eine Auswertung des Epidemiologischen Suchtserveys (ESA) zeigt, hat die Teillegalisierung von Konsumcannabis zwischen April und Dezember 2024 keine signifikante Auswirkung auf den Cannabiskonsum Erwachsener gehabt. Die Untersuchung wurde am 14.11.2025 im „Deutschen Ärzteblatt“ veröffentlicht.

Zwar zeigt sie, dass die 12-Monats-Prävalenz des Cannabiskonsums von 8,8 % im Jahr 2021 auf 9,8 % im Jahr 2024 gestiegen ist. Dieser Anstieg sei allerdings nicht statistisch signifikant, weil es bereits von 2012 bis 2021 eine Steigerung von 4,6 % auf 8,8 % gegeben habe. Der Anstieg setzte sich demnach bis 2024 kontinuierlich fort, ohne dass eine stärkere Erhöhung in den ersten Monaten nach der Teillegalisierung zu bemerken war. Der Anteil der täglich oder fast täglich Konsumierenden fiel von 17,3 % im Jahr 2021 auf 16,2 % im Jahr 2024. Es sei zu früh, um klare Effekte der Gesetzesänderung zu erkennen.

Die weitaus beliebteste Konsumform ist der Studie zufolge Marihuana (92,3 %) in Form von Joints (88,6 %). Die meisten Befragten nutzen Cannabis, „um ,high‘ zu werden oder Spaß zu haben“ (66,8 %) oder „um Stress abzubauen oder zu entspannen“ (61,3 %). Die Konsumenten sind größtenteils männlich (65,6 %) und im Mittel 34 Jahre alt.

Für das ESA wurden zwischen August und Dezember 2024 7.534 zufällig ausgewählte Erwachsene befragt. Unterschiede in Alter, Geschlecht, Bundesland, Gemeindegröße und Bildungsstand wurden durch ein Kalibrierungsgewicht ausgeglichen.


Verlag C.F. Müller

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