medstra-News 98/2025 vom 28.10.2025
Die Neue Westfälische berichtet von einer zunehmenden Zahl an Patienten, die aus ihren elektronischen Patientenakten (ePA) von falschen oder übertriebenen Diagnosen erfahren. Zugeschrieben wird dies unter anderem einem Anreizsystem zwischen Krankenkassen und Ärzten, mit dem bei bestimmten Diagnosen höhere Pauschalen abgerechnet werden können.
Falsche Diagnosen in der Patientenakte können in verschiedenen Fällen weitreichende Konsequenzen haben. So können sie den Abschluss einer Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherung, den Wechsel in die private Krankenversicherung oder den Zugang zu bestimmten Berufen erschweren. Deshalb raten Patientenvertreter wie Anja Lehmann (Stiftung Unabhängige Patientenberatung) dazu, genau zu prüfen, was in der Patientenakte steht. Allerdings lassen sich Eintragungen zwar in der ePA löschen oder verbergen, der Zugriff auf die ursprüngliche ärztliche Akte ist jedoch nicht ohne Weiteres möglich.
Die ePA wird seit Anfang des Jahres 2025 schrittweise eingeführt. Insbesondere an Krankenhäusern läuft die Implementierung jedoch weiterhin schleppend (medstra-News 88/2025 vom 17.9.2025).
